In Deutschland wird doch umverteilt!
-Leider von Unten nach Oben-
Steuern sind für die, die sich keine Steuerhinterziehung leisten können. Das deutsche Steuersystem ist ein Urwald unzähliger verschiedener Steuern. Einkommens-, Lohn-, Grund- und Schenkungssteuer sind nur ein paar Beispiele. Sie versteuern alle unterschiedliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, aber haben alle eine Gemeinsamkeit:
Mit genug Fantasie und vor allem Geld findet man Schlupflöcher.
Im Folgenden zeigen wir euch wie die Reichsten unserer Gesellschaft ihrer Steuerverantwortung entfliehen und die arbeitende Bevölkerung die Zeche zahlen lassen.

Der Fall Mathias Döpfner
-Nur einer von Vielen-
Mathias Döpfner ist der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE (Ja, die von der BILD) und unser Paradebeispiel eines korrupten Steuersystem zum Gunsten der Überreichen.
Im Jahr 2020 schenkte die Axel Springer SE Mehrheitseignerin und enge Vertraute von Mathias Döpfner eben diesen Unternehmensanteile von knapp einer Milliarde Euro. Diese Schenkung wird wie die Erbschaftssteuer mit verschiedenen Freibeträgen und Steuersätzen versteuert. Für Mathias Döpfner hätte sein leistungsloses Geldgeschenk mit einem Steuersatz von 50%, also 500 Millionen Euro, versteuert werden müssen. Die tatsächlich erhobene Steuer betrag aber letzten Endes atemberaubende 0 Euro.
Für Viele stellt sich dabei die Frage: Wie kann das legal sein?
Dafür gibt es seit 2016 (auch unter CDU-SPD beschlossen) die Verschonungsbedarfsprüfung. Ein Mechanismus, der es Überreichen Erben spielend leicht macht Vermögen steuerfrei verschenkt oder vererbt zu bekommen. Denn wenn Unternehmensvermögen ab einem Wert von 26 Millionen Euro vererbt werden kann das Finanzamt die Steuer erlassen, wenn die erbende Person zum Zeitpunkt des Erbes/der Schenkung die Steuer nicht aus dem betriebslosen Privatvermögen bezahlen kann.
Das führt zum absurden Umstand, dass der effektive Steuersatz der Erbschaftssteuer mit steigender Erbschaft sinkt, da die Erben ja erst das Privatvermögen besitzen müssen um die Erbschaftssteuer begleichen zu können. Bei Mathias Döpfner wird es aber dreister:
Mathias Döpfner hat sich einfach bedürftig gerechnet. Vor dem Stichtag der Schenkung kaufte er Axel Springer Aktien im Wert von 276 Millionen Euro und hatte somit kein Vermögen was nicht in Unternehmen gebunden war und wurde von seiner Verantwortung am Gesellschaftsbeitrag befreit.
Das führt zu einer komplett verkehrten Welt. Während Otto-Normal-Bürger, die vielleicht das Elternhaus erben, für die Erbschaftssteuer teure Kredite aufnehmen müssen, existiert die Erbschaftssteuer für Überreiche nicht. So wurden nach Recherchen des Netzwerk-Steuergerechtigkeit in 2023 von 26 Steuerfällen mit einem Erbe von 7 Milliarden Euro, 99,7% der Steuer erlassen. Endergebnis: Ein realer Steuersatz von 0,1%.
